Ankunft in Indonesien


Soo, nachdem mich meine erste Deutschstunde hier so mega motiviert hat, hab ich beschlossen meinen Blog endlich wiederzubeleben 😀
Im Flieger von Kuala Lumpur nach Bandung saß ich neben einem Malaysier der mir gleich ganz viele Tipps zu Bandung gegeben hat, anscheinend ist Bandung die Shopping City für Malaysier weil es hier viele Outlet stores gibt und Indonesien billiger ist als Malaysia. Im Landanflug hab ich dann auch schon ganz viele Berge und Vulkane entdeckt, sieht echt spannend aus mit tropischem Regenwald bewachsen. Dann bin ich auf dem Mini-Flughafen angekommen (3 Flüge am Tag) und hab dort erstmal ne halbe Stunde bei der Immigration gewartet. Als ich dann mein Visum vorgezeigt hab, war der Typ total schockiert, dass Leute MIT Visum kommen und musste erstmal telefonieren was das mit dem Visum auf sich hat hehe. Dann wurde ich auch gleich von einigen Aiesecern und meinem Gastbruder Melby abgeholt. Wir sind dann zu meiner Gastfamilie gefahren und ich hab gleich meinen ersten faux-pas begangen: Hier muss man die Schuhe ausziehen wenn man ein Gebäude betritt und ich bin natürlich mit Flip-Flops überall rumgelatscht… Abends kam dann gleich schon das erste Highlight: Wir sind auf einen Berg in der Nähe gefahren und von dort hat man eine super Aussicht auf die Stadt bei Nacht (sorry hatte leider keine Kamera dabei). Dort hab ich dann auch mein erstes Nasi Goreng gegessen (yam yam!).
Am Sonntag wurde ich dann um 5 Uhr morgens geweckt, hier fahren nämlich um die Zeit Eis- und wasweissichwas –Verkäufer rum die natürlich eine passende musikalische Untermalung zur Kundenbindung nutzen argh! Mittags hab ich dann Chicken Satay probiert und es gab eine kleine Opening-ceremony mit meinen Schülern. Abends hab ich dann mit meiner Gastfamilie deutsche Schokolade gegessen (Ritter Sport). Am Montag stand dann das erste Abendteuer an: Eine Fahrt mit dem Angkot (mehr dazu weiter unten). Da hat mir mein Gastbruder Melby gezeigt wie ich zu meiner Schule komme. Abends waren wir dann mit seinen Freunden Fußball spielen, hat super viel Spaß gemacht und ich war schockiert wie viel die Indonesier über deutschen Fußball wissen. Am Dienstag hab ich mich dann mit den anderen Aiesecern und anderen Praktikanten beim Mc Donalds in Dago getroffen (ist hier so der aiesec-Treffpunkt) und wir sind zu einem Angklung-Konzert gefahren. Angklung ist ein traditionelles Instrument, es besteht aus mehreren Bambusstangen die dann ähnlich einer Glock klingen. Je nach Bambuslänge kann dann ne bestimmte Tonhöhe erreicht werden, ich war total begeistert wie das klingt und wie man aus den Bambusröhren so einen Sound bekommt. Danach wurde ich noch von einem meiner Deutsch-Schüler auf ein Konzert eingeladen, war total edel in einem Hotelballsaal mit verschiedenen indonesischen bands (Organic Project und DER Star-DJane in Indonesien) war echt cool aber was mich etwas gewundert hat, dass bei einem Konzert hier alle stehen (nicht tanzen) und ruhig bleiben. War aber trotzdem sehr cool (gratis Essen und Getränke hehe) und die Bands echt gut. Am Mittwoch stand dann ein Ausflugstag mit meiner Gastfamilie auf dem Programm: Zusammen mit meiner Gastmutter und 2 der Gastbrüder sind wir auf einen Vulkan im Norden von Bandung gefahren. Dort gibt es einen Vulkankrater der noch richtig aktiv ist (erkennbar an dem Gestank 😉 und wir sind dann auch noch durch den Regenwald zu den heißen Quellen gewandert, in denen man auch Eier kochen kann (siehe Bilder). Außerdem sind wir noch zu den Hot Pools gefahren, das ist echt faszinierend: Das heiße Wasser von dem Vulkan fließt in einen Fluß und der wird dann zu verschiedenen Pools aufgestaut. War sehr entspannend im heißen Wasser zu liegen  Am Donnerstag hatte ich dann meinen ersten Arbeitstag (mehr dazu unten).

Verkehr in Indonesien
Mein Lieblingsbeispiel, wenn ich nach Unterschieden zwischen Deutschland und Indonesien gefragt werde, ist der Verkehr: Ich sag dann immer der deutsche Verkehr geht so (ich zeige eine gerade Linie) und der indonesische Verkehr geht so (ích zeige eine Schlangenlinie). Hier gibt es unglaublich viele Motorroller, die ständig die Spuren wechseln und immer irgendwie irgendwen überholen. Gleiches gilt eigentlich auch für die Autos, wobei ich bis jetzt noch nicht gecheckt habe, wo der Unterschied zwischen hupen, 2x hupen, Lichthupe, Blinken und Arm aus dem Fenster strecken ist, für mich sieht das alles so aus wie geh mal aus dem Weg, ich fahr jetzt hehe 😉 Der öffentliche Nahverkehr läuft hier über Angkot (Angutan Kota), das sind umgebaute Kleinbusse, bei denen hinten entlang der Fenster Bänke eingebaut sind und so bis zu 13 Leute (mein bisheriger Rekord) reingesteckt werden. Für mich leider etwas problematisch, ich schaffs irgendwie immer mir beim Ein- oder Aussteigen den Kopf anzuschlagen 😛 Die Angkots unterscheiden sich je nach Farbe und fahren dementsprechend eine bestimmte Route (zum. Offiziell). Ein – und aussteigen kann man prinzipiell überall, einfach „kiri kiri“ rufen, dann fährt der Fahrer links (JA Linksverkehr) ran. Bisher hatte ich immer Glück und ich bin noch nicht im Angkot-Netz verloren gegangen, aber auch nur dank tatlräftiger Unterstützung von google maps 😉 Faszinierend ist es auch, wie die Angkot-Fahrer immer erkennen, wer einsteigen möchte und wer nicht und dann immer im richtigen Moment anhalten auch wenn die Person kaum sichtbar ist oder wie ich gerade aus dem Supermarkt kommt 😉

Essen in Indonesien
Das Essen in Indonesien ist einfach: traumhaft. Im Prinzip gibt’s zu jeder Mahlzeit Reis. Morgens meistens gebratenen Reis mit Gemüse (z.B. Zucchini, Karotten oder Bambussprossen) und Fleisch (Hähnchen) bzw. Fisch. Mittags dann nochmal und Abends egtl auch 😛 Indonesien vereint unglaublich viele einzelne Völker, die alle unterschiedliche Essenstraditionen haben und deshalb gibt es hier eine riesige Auswahl an verschiedenen Gerichten. Meine Highlights bisher sind Nasi Goreng, Nasi Padang, Miehun, Lumpia, Bala-Bala und vieles mehr  Das meiste ist Reis oder Nudeln mit Gemüse, Ei und Hühnchenfleisch aber weniger fettig als beim Chinesen ^^ Bisher hatte ich noch gar keine Magenprobleme, hab da wohl im Gegensatz zu anderen Europäern sehr viel Glück  Ich bestellt immer alles extra mild, weil das „normal“ wäre schon zu scharf für mich… Außerdem hab ich festgestellt, dass ich für die Indonesier einen abartigen Trinkkonsum habe. Als ich demletzt mit einer 1,5l Flasche Wasser ankam waren meine Schüler ganz geschockt wie ich soviel trinken könnte…

Meine Gastfamilie
Da hab ich echt Glück gehabt. Meine Gastfamilie ist super nett und hilft mir bei wirklich allem  Sie sind auch sehr gläubig, aber trotzdem total offen. Mein Gastvater fastet zum Beispiel auch außerhalb des Ramadan und meine Gastmutter trägt immer ein Kopftuch.
Mein Gastvater ist Professor an der ITB (KIT von Bandung) und die vier Söhne sind alle super nett, auch wenn es beim Englishc noch etwas hapert, wir reden dann mit Händen und Füßen 😉 Mein Gastbruder Melby (benannt nach Melbourne wo mein Gastvater studiert hat) spricht echt gut Englisch und wir machen viel zusammen. Ich komm mit allen super gut klar und auch mit der Verständigung klappts meistens. Das Haus ist mehr oder weniger in einem Reichen-Ghetto mit Schranke am Eingang, man merkt schon dass es meiner Gastfamilie besser geht als den meisten Indonesiern. Trotzdem trifft man hier in der Stadt sehr oft auf krasse Armut, gerade was die Häuser angeht oder wie es den Leuten körperlich geht.

Mein Praktikum
Das hat mich am meisten überrascht: Ich bin total begeistert von meinem Praktikum 😉 Im Grunde geht es darum, Deutsch und Englisch zu unterrichten sowie als „Botschafter“ die deutsche/australische Kultur näher zu bringen. Ich hab Unterricht von MO bis SA und unterrichte vormittags an einer High-School für 14-16 jährige Englisch in einer Art conversation class, bei der es hauptsächlich darum geht, mit den Schülern Englisch zu sprechen und diese zu motivieren. Macht super viel Spaß und die Themen reichen dann über Essen, Indonesien vs. Deutschland, Fussball usw. Abends hab ich dann 2 Deutsch-Klassen mit überwiegend Studenten, was auch super viel Spaß macht, wobei ich heute schon an meine Grenzen gegangen bin als es um Akkusativ, Dativ und Co. ging. Sollte mich vllt bei Gelegenheit mal mehr mit deutscher Grammatik auseinander setzen 😉 Die Schüler sind alle sehr nett und interessiert an Deutschland, die meisten möchten dann später in Deutschland studieren oder Familie besuchen. Ab nächsten Donnerstag gehe ich dann jede Woche auch an eine Schule im „Slum“ um dort Englisch zu unterrichten, bin mal gespannt wie das wird.


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